Sonntag, 22. Januar 2017

23.1.1919 Geburtstag Hans HASS

Hans HASS


23.1.1919     Geburtstag Hans HASS, Haiforscher, Todestag 16.6.2012
                     Der österreichische Tauchpionier drehte zahlreiche Filme über Haie und hatte seine eigene TV-Serie.
                     „Ich war und bin stets auf der Suche nach Neuem, nach Dingen, die andere nicht machen“, sagte Hans Hass einmal. Schon vor etwa 45 Jahren hat der gebürtige Wiener den Tauchanzug an den Nagel gehängt, doch auch an seinem 90. Geburtstag am 23. Jänner 2009 ist sein Ruf als Ehrenretter der als mordende Bestien verschrienen Haie und als Fotograf einer Unterwasserwelt, die er uns durch seine zahlreichen Bücher und Filme schon früh zugänglich machte, ungebrochen.
                     Seine Reputation als Wissenschaftler, als Verhaltensforscher und Meeresbiologe hat damit nie Schritt halten können, auch wenn nach ihm ein von ihm entdeckter Meeresaal benannt wurde.
                     Ursprünglich sollte Hans Hass, der als Sohn eines Anwalts geboren wurde, Jurist werden. Doch dann entdeckte er seine Liebe zum Meer, brach nach zwei Semestern sein Jurastudium ab und studierte Zoologie. 1939, als der Zweite Weltkrieg ausbrach, befand er sich bereits auf einer Forschungsreise in den Antillen. Dennoch schloß er sein Studium 1943 an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität, der heutigen Humboldt- Universität, ab.
                     In den folgenden Jahren verfeinerte Hass zunächst seine Ausrüstung auf See: Er entwickelte neuartige Tauchflossen, führte ein Schwimmtauchgerät mit Sauerstoff ein, das vom Forschungsschiff unabhängiger machte und entwickelte die ersten funktionsfähigen Unterwasserkameras.
                     Die Bildbände, die er schuf, wurden schon zu Kriegszeiten Verkaufserfolge. Insgesamt entstanden seit seinem ersten Band „Jagd unter Wasser mit Harpune und Kamera“ (1939) weitere 30 deutschsprachige Bücher sowie 24 oft mehrteilige Fernsehfilme und 6 Kinofilme.
                     Anders als der französische Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau, der Preßluftgeräte entwickelte, versuchte sich Hans Hass an geschlossenen Sauerstoff-Kreislaufgeräten, mit denen er sich Fischen weitgehend geräuschlos nähern konnte. Hans Hass’ große Liebe galt den Haien, denen er den Ruf als Schrecken der Ozeane nahm. Ihnen widmete er zahlreiche Filme („Menschen unter Haien“, „Der Hai – Legende eines Mörders“). Mit seinen Unterwasserfilmen machte er in den 1950er- und 1960er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts das Tauchen, besonders im Roten Meer oder am Great Barrier-Reef, populär.
                     Nach dem Krieg war der inzwischen mehrfach ausgezeichnete Hans Hass mit Dokumentarfilmen für Kino und Fernsehen und mit seinem Forschungsschiff Xarifa weltweit bekannt. Bilder, die den Meeresforscher mit gebräuntem Oberkörper und Harpune oder unter Haien zeigten, wurden zu seinem Markenzeichen.
                     In den 1960er-Jahren zog sich Hans Hass langsam aus der aktiven Meeresforschung zurück und interessierte sich immer stärker für die Verhaltensforschung. Gleichzeitig engagierte er sich für den Umweltschutz und machte sogar als Unternehmensberater von sich reden.
                     Daneben entwickelte er seine „Energon-Theorie“, die sich freilich nicht durchsetzte. Nach ihr überleben Organismen in erster Linie durch ihren Drang nach neuer Energie. Hass selbst sieht darin eine Fortsetzung der Darwin’schen Evolutionstheorie. Nach ihr kann ein Organismus nur dann überleben, wenn er Energie im Überschuß erwirtschaftet.
                     In jüngster Zeit appellierte er schließlich auf seiner Homepage leidenschaftlich für eine Eindämmung der weltweiten Überbevölkerung. Doch sein weltweiter Ruf bleibt weiter in seiner Forschung über und für den Hai begründet. So war es nicht überraschend, daß eine Geburtstagsfeier zu Hans Hass’ Neunzigstem ausgerechnet im Haifischsaal des Wiener Naturhistorischen Museums veranstaltet wurde.
                     Der Direktor des berühmten Museums, Bernd Lösch, würdigte den Jubilar am Ende als „Flossenmensch und Herrn der Haie“ und einen „Visionär voll schöpferischer Phantasie“.



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