Johnny CASH
26.2.1932 Geburtstag Johnny
CASH, Todestag 12.9.2003
Johnny Cash, Sohn des
mittellosen Baumwollpflückers Raymond Cash und dessen Frau Carrie Rivers Cash,
Enkel eines Baptistenpredigers, wurde am 26. FEBER 1932 in Kingsland, Arkansas,
geboren. Sein Vorname lautet tatsächlich „J.R.“ und war ein Kompromiß aus dem
von der Mutter präferierten „John“ und „Ray“ nach dem Vater.
Mit seinen zornigen,
rebellischen Texten und der wunderbar tiefen Stimme hat Johnny Cash dem
Lebensgefühl von Millionen Menschen Ausdruck gegeben. Hits wie „Daddy Sang
Bass“ oder „Sunday Morning Coming Down“ wurden zu Hymnen der hart arbeitenden,
einfachen Menschen.
Schon im Alter von sechs
Jahren arbeitete Cash auf den Baumwollfeldern.
Johnny Cash hatte sechs
Geschwister: Roy, Louise, Jack, Reba, Joanne und Tommy. Sein zwei Jahre älterer
Bruder Jack starb im Mai 1944 im Alter von 14 Jahren bei einem Unfall mit einer
Kreissäge.
1950 ging Cash zur Air
Force, wo er seinen Vornamen in John R. änderte, weil die Armee Initialen als
Vornamen nicht akzeptierte. Ein Jahr später wurde er als Funker auf einem
Abhörposten in Landsberg am Lech in Bayern stationiert, Der Legende nach soll
Johnny Cash in Landsberg er erste Mensch im Westen gewesen sein, der vom Tod
Stalins erfuhr. Tatsächlich hatte seine Einheit lediglich die Aufgabe,
russische Funksprüche aufzuzeichnen. Verstehen konnte Johnny Cash diese nicht,
denn er sprach kein Russisch.
In Landsberg gründete er
auch seine erste Band, die Landsberg Barbarians. Eines seiner schönsten Lieder
ist in Deutschland entstanden, nachdem er den Film „Inside the Walls of Folsom
Prison“ gesehen hatte: Die bitter-traurige Geschichte eines Gefangenen, der als
Kind von seiner Mutter immer zum Gutsein erzogen wird: Den unvergessenen
„Folsom Prison Blues“.
Die Zerrissenheit zwischen
Gut und Böse, Licht und Schatten, Schuld und Sühne – das sind die großen
Themen, die er in seinen Balladen besingt. Er besang Fließbandarbeiter und
Soldaten, Kriminelle und Revolverhelden. Seine beiden inzwischen neu editierten
Alben von Live-Auftritten im Gefängnis („At Folsom Prison“, 1968, und „At San
Quentin“ 1969) sind bis heute Kult.
In seinen Konzerten trat
Johnny Cash nur mit schwarzer Kleidung auf. „Ich trage Schwarz für die Armen
und Unterdrückten, die im Elendsviertel der Stadt leben“, erklärte er im Song
„Man in Black“:
„I wear the black for the poor and
the beaten down,
Livin’ in the hopeless, hungry
side of town,
I wear it for the prisoner who has
long paid for his crime,
But is
there because he’s a victim of the time.“
>Ich trage schwarz für
die Armen und Unterdrückten, die im Elendsviertel der Stadt leben und Hunger,
aber keine Hoffnung haben. Ich trage es für den Gefangenen, der längst für sein
Verbrechen gebüßt hat, aber immer noch einsitzt, weil er ein Opfer der Umstände
ist. <
Auch in seinem eigenen
Leben hatte Johnny Cash viele düstere Zeiten: Der preisgekrönte Film „Walk the
Line“ mit Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon in den Hauptrollen erzählt
eindringlich von der bitterarmen Jugend als Sohn eines Baumwollpflückers in
Kingsland, Arkansas. Als der zwei Jahre ältere Bruder bei einem Unfall mit der
Kreissäge stirbt, macht der Vater den kleinen J.R. (so Johnnys ursprünglicher
Vorname) für dem Tod des Bruders mit verantwortlich - eine Last, die ihn zeitlebens
begleiten wird.
Nach der Rückkehr vom
Armeedienst in Deutschland 1954 widmet er sich voll und ganz der Musik. Mit dem
Bassisten Marshall Grant und dem Gitarristen Luther Perkins gründete Cash das
Trio „Johnny Cash & The Tennessee Two“. Obwohl der Produzent von Sun
Records, Sam Phillips, die Drei zunächst abblitzen läßt, stellt sich bald der
Erfolg ein. Nach einer Single mit „Hey, Porter“ und „Cry, Cry, Cry“ kommt 1957
die erste LP auf den Markt.
Der Song „Ring Of Fire“
wird 1963 ein Welthit. Auch als Schauspieler und Entertainer hat Johnny Cash
Erfolg, aber er hält dem Druck nicht stand. Immer häufiger greift er zu
Aufputsch- und Beruhigungsmitteln, trinkt zu viel und rastet aus. Im Herbst
1967 ist er ein Wrack. Er legt sich in die Nickajack-Höhle zum Sterben. Doch
seiner großen Liebe und zweiten Ehefrau June Carter gelingt es, ihn aus dem
Teufelskreis herauszuholen. In den 1980er-Jahren kann Johnny Cash mit dem
Projekt „Highwaymen“ erneut große Erfolge feiern.
Dann wird es ruhiger um
ihn. Doch 1994, als kaum mehr jemand damit rechnet, gelingt noch einmal ein
Neuanfang. In Zusammenarbeit mit dem eher auf HipHop und Metal spezialisierten
Label American Recordings schafft Johnny Cash ein riesiges Comeback und gewinnt
auch bei der jungen Generation neue Fans.
Am 12. September 2003
stirbt der seit langem von schwerer Krankheit gezeichnete Star an den Folgen
seines Diabetes – nur ein halbes Jahr nach seiner Frau June. „I Walk the Line“
– „Ich bleibe auf Kurs“ – steht auf dem Grabstein.
Johnny Cash hinterließ mehr
als 500 selbst komponierte Songs, weltweit wurden rund 53 Millionen Tonträger
verkauft.
Fast schien es, als würde
nach seinem Tod der Rummel um seine Person größer als je zuvor. Neben dem Film
„Walk the Line“ gab es ein Broadway-Musical sowie Bücher und CDs über sein
Leben. Zudem erschienen einige CD-Sammlungen, die zum Teil bisher
unveröffentlichte Songs und private Aufnahmen enthielten.
„Die Art, wie wir Musik
gemacht haben, war ehrlich“, hatte Johnny Cash einmal erklärt. „Wir haben
gespielt und gesungen, wie es unserem Gefühl entsprach. Und das sagen zu
können, ist ganz schön viel.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen