Samstag, 25. Februar 2017

26.2.1932 - Johnny Cash

Johnny CASH


26.2.1932     Geburtstag Johnny CASH,  Todestag 12.9.2003
Johnny Cash, Sohn des mittellosen Baumwollpflückers Raymond Cash und dessen Frau Carrie Rivers Cash, Enkel eines Baptistenpredigers, wurde am 26. FEBER 1932 in Kingsland, Arkansas, geboren. Sein Vorname lautet tatsächlich „J.R.“ und war ein Kompromiß aus dem von der Mutter präferierten „John“ und „Ray“ nach dem Vater.
Mit seinen zornigen, rebellischen Texten und der wunderbar tiefen Stimme hat Johnny Cash dem Lebensgefühl von Millionen Menschen Ausdruck gegeben. Hits wie „Daddy Sang Bass“ oder „Sunday Morning Coming Down“ wurden zu Hymnen der hart arbeitenden, einfachen Menschen.
Schon im Alter von sechs Jahren arbeitete Cash auf den Baumwollfeldern.
Johnny Cash hatte sechs Geschwister: Roy, Louise, Jack, Reba, Joanne und Tommy. Sein zwei Jahre älterer Bruder Jack starb im Mai 1944 im Alter von 14 Jahren bei einem Unfall mit einer Kreissäge.
1950 ging Cash zur Air Force, wo er seinen Vornamen in John R. änderte, weil die Armee Initialen als Vornamen nicht akzeptierte. Ein Jahr später wurde er als Funker auf einem Abhörposten in Landsberg am Lech in Bayern stationiert, Der Legende nach soll Johnny Cash in Landsberg er erste Mensch im Westen gewesen sein, der vom Tod Stalins erfuhr. Tatsächlich hatte seine Einheit lediglich die Aufgabe, russische Funksprüche aufzuzeichnen. Verstehen konnte Johnny Cash diese nicht, denn er sprach kein Russisch.
In Landsberg gründete er auch seine erste Band, die Landsberg Barbarians. Eines seiner schönsten Lieder ist in Deutschland entstanden, nachdem er den Film „Inside the Walls of Folsom Prison“ gesehen hatte: Die bitter-traurige Geschichte eines Gefangenen, der als Kind von seiner Mutter immer zum Gutsein erzogen wird: Den unvergessenen „Folsom Prison Blues“.
Die Zerrissenheit zwischen Gut und Böse, Licht und Schatten, Schuld und Sühne – das sind die großen Themen, die er in seinen Balladen besingt. Er besang Fließbandarbeiter und Soldaten, Kriminelle und Revolverhelden. Seine beiden inzwischen neu editierten Alben von Live-Auftritten im Gefängnis („At Folsom Prison“, 1968, und „At San Quentin“ 1969) sind bis heute Kult.
In seinen Konzerten trat Johnny Cash nur mit schwarzer Kleidung auf. „Ich trage Schwarz für die Armen und Unterdrückten, die im Elendsviertel der Stadt leben“, erklärte er im Song „Man in Black“:
„I wear the black for the poor and the beaten down,
Livin’ in the hopeless, hungry side of town,
I wear it for the prisoner who has long paid for his crime,
But is there because he’s a victim of the time.“
>Ich trage schwarz für die Armen und Unterdrückten, die im Elendsviertel der Stadt leben und Hunger, aber keine Hoffnung haben. Ich trage es für den Gefangenen, der längst für sein Verbrechen gebüßt hat, aber immer noch einsitzt, weil er ein Opfer der Umstände ist. <
Auch in seinem eigenen Leben hatte Johnny Cash viele düstere Zeiten: Der preisgekrönte Film „Walk the Line“ mit Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon in den Hauptrollen erzählt eindringlich von der bitterarmen Jugend als Sohn eines Baumwollpflückers in Kingsland, Arkansas. Als der zwei Jahre ältere Bruder bei einem Unfall mit der Kreissäge stirbt, macht der Vater den kleinen J.R. (so Johnnys ursprünglicher Vorname) für dem Tod des Bruders mit verantwortlich - eine Last, die ihn zeitlebens begleiten wird.
Nach der Rückkehr vom Armeedienst in Deutschland 1954 widmet er sich voll und ganz der Musik. Mit dem Bassisten Marshall Grant und dem Gitarristen Luther Perkins gründete Cash das Trio „Johnny Cash & The Tennessee Two“. Obwohl der Produzent von Sun Records, Sam Phillips, die Drei zunächst abblitzen läßt, stellt sich bald der Erfolg ein. Nach einer Single mit „Hey, Porter“ und „Cry, Cry, Cry“ kommt 1957 die erste LP auf den Markt.
Der Song „Ring Of Fire“ wird 1963 ein Welthit. Auch als Schauspieler und Entertainer hat Johnny Cash Erfolg, aber er hält dem Druck nicht stand. Immer häufiger greift er zu Aufputsch- und Beruhigungsmitteln, trinkt zu viel und rastet aus. Im Herbst 1967 ist er ein Wrack. Er legt sich in die Nickajack-Höhle zum Sterben. Doch seiner großen Liebe und zweiten Ehefrau June Carter gelingt es, ihn aus dem Teufelskreis herauszuholen. In den 1980er-Jahren kann Johnny Cash mit dem Projekt „Highwaymen“ erneut große Erfolge feiern.
Dann wird es ruhiger um ihn. Doch 1994, als kaum mehr jemand damit rechnet, gelingt noch einmal ein Neuanfang. In Zusammenarbeit mit dem eher auf HipHop und Metal spezialisierten Label American Recordings schafft Johnny Cash ein riesiges Comeback und gewinnt auch bei der jungen Generation neue Fans.
Am 12. September 2003 stirbt der seit langem von schwerer Krankheit gezeichnete Star an den Folgen seines Diabetes – nur ein halbes Jahr nach seiner Frau June. „I Walk the Line“ – „Ich bleibe auf Kurs“ – steht auf dem Grabstein.
Johnny Cash hinterließ mehr als 500 selbst komponierte Songs, weltweit wurden rund 53 Millionen Tonträger verkauft.
Fast schien es, als würde nach seinem Tod der Rummel um seine Person größer als je zuvor. Neben dem Film „Walk the Line“ gab es ein Broadway-Musical sowie Bücher und CDs über sein Leben. Zudem erschienen einige CD-Sammlungen, die zum Teil bisher unveröffentlichte Songs und private Aufnahmen enthielten.
„Die Art, wie wir Musik gemacht haben, war ehrlich“, hatte Johnny Cash einmal erklärt. „Wir haben gespielt und gesungen, wie es unserem Gefühl entsprach. Und das sagen zu können, ist ganz schön viel.“



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