ROB
ROY MACGREGOR
7.3.1671 Geburtstag Rob Roy MacGregor,
schottischer Volksheld, Todestag 28.12.1734
Robert
Roy McGregor, auch bekannt als Rob Roy, war ein schottischer Robin Hood, der
die Reichen beklaute und die Armen beschenkte. Auch wenn so manches aus dem
Leben des Rob Roy McGregor wie eine Legende klingt, so war er dennoch eine
historische Persönlichkeit. Als er im Jahre 1671 geboren wurde, war der gesamte
Clan der McGregors in Aufruhr, lebten sie doch seit über 100 Jahren mit dem
mächtigen Clan Campbell in Fehde. Es ging, wie so oft, um Grund und Boden. Neue
Gesetze verboten den McGregors, ihren Namen zu tragen. Anders als andere Clans
konnten sie ihr Land nicht ihr Eigentum nennen – die Campbell Chiefs
behaupteten, der Grund und Boden der McGregors gehöre ihnen – es gab keinen
Platz für die McGregors. Trotzdem blieben sie. Ob Rob Roys Kindheit sorgenfrei
war oder nicht, ist nicht überliefert. Bekannt ist jedoch, daß die
Möchtegern-Männer (=männlichen Teenager) dieser Zeit einer (Un-)Sitte frönten:
Sie spielten mit Stöcken „Schwertkampf“. Auch wenn ich persönlich dieses Spiel
als Unsitte bezeichne, so war es gewissermaßen eine Notwendigkeit, eine Übung
für künftige Schwertkämpfe, bei denen es manchmal um Leben oder Tod ging.
Rob
Roy schaffte es auf verschiedene Arten, sein Leben zu meistern. Zuerst
versuchte er sich als Viehhändler. Das Vieh wurde in den Highlands gezüchtet
und über Pässe und Flüsse zu den Marktzentren wie Crieff oder Falkirk
getrieben. Alljährlich zu Saisonbeginn lieh sich Rob Roy Geld, um Vieh zu
kaufen. Das verkaufte er dann mit Gewinn weiter. So konnte er zuerst das
geliehene Geld zurückzahlen, danach blieb für ihn und die Seinen noch genug zum
Leben. Trotzdem: Es war nicht einfach, gerechte und gute Preise zu erzielen.
Oft war der Lohn für seine harte Arbeit und sein großes Risiko sehr gering.
Doch seine Kenntnisse über Rinder und deren „Management“ nützte ihm auch in
anderer Art: Wenn die Zeiten schlecht waren, war es üblich, daß die Männer des
einen Clans die Rinder und Kälber des anderen Clans stahlen, oder sie gingen
hinunter in die Lowlands und klauten die Rinder der Farmer. Sicher, das war
schlicht und einfach Viehdiebstahl, doch Rob Roy und seine Highlander sahen das
ein bißchen anders: Sie glaubten daran, daß die Rinder immer hier gewesen
waren, und niemandem gehörten. Deshalb brachte Rob Roy, größter
Viehdiebstahlsexperte seiner Zeit, die Schottischen Hochlandrinder dorthin, wo
sie nach Meinung der Highlander hingehörten: In die Highlands. Rob Roys dritte
Möglichkeit, Geld zu machen, entsprach auch nicht ganz den Gesetzen unserer
Tage: Farmer aus den weiten Tälern der Lowlands bezahlten ihn dafür, daß er
nicht ihr Vieh stahl. Das nannte man „Blackmail“, und dieses Wort wird noch
heute in diesem Sinne genutzt. Aber zu Rob Roys Zeit gab es keine Polizei. Wer
Rob Roy bezahlte, konnte sich sicher fühlen. Wurde doch einmal das Vieh eines
Farmers gestohlen, machte Rob Roy den Dieb ausfindig und sandte das Vieh
zurück. Was er mit dem Dieb machte, ist nicht bekannt. Möglicherweise war die
Maschine zur scheibchenweisen Entmannung schon erfunden. Im Jahre 1693
heiratete Rob Roy seine „Sandkistenliebe“ Mary McGregor. Die beiden kannten
einander, seit sie Kinder waren. Mary McGregor war zu einer Dame von großem
Geist erwachsen. Während Rob oft lange Zeit in Geschäften unterwegs war oder
ihn andere Schwierigkeiten von seiner Heimat fern hielten, führte sie seine
Geschäfte in den Lowlands. Im Dezember
1734 kam der letzte Besucher zu Rob Roy McGregor: Alexander McLaren. Rob Roy
war krank und schwach, doch er hatte seinen Plaid übergezogen, mit seinem
Gürtel. Als McLaren gegangen war, sprach Rob Roy: „Es ist vorbei. Legt mich zu
Bett und ruft den Dudelsackspieler. Laßt ihn >Cha till me tuille< (Ich
komme nicht wieder zurück) spielen!“ Während der Pfeifer die langsame,
gefühlvolle Melodie spielte, starb Rob Roy McGregor. Auf dem kleinen Friedhof
von Balquhidder findet man sein Grab, bedeckt von einem alten, gravierten
keltischen Stein....
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