WIENER ZENTRALFRIEDHOF
1.11.1874 Auf dem WIENER
ZENTRALFRIEDHOF werden die ersten zwölf Toten beigesetzt. Dieser ist
mit einer Fläche von fast 2,5 km² die zweitgrößte Friedhofsanlage Europas, an
der Zahl der rund 3 Millionen Bestatteten gemessen, mit Abstand die größte. Er
zählt aufgrund seiner vielen Ehrengräber, der Jugendstil-Bauwerke und des
weitläufigen Areals zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt Wien.
Die 1784 von Kaiser Joseph II. verfügten „Josephinischen Reformen“ hatten
nachhaltige Auswirkungen auf das Wiener Bestattungswesen. Friedhöfe innerhalb
des Linienwalls (was dem heutigen Gürtel entspricht) mußten aufgelassen werden,
statt dessen wurden fünf „Communale Friedhöfe“ außerhalb der Linien errichtet:
Der Sankt Marxer Friedhof, der Hundsturmer Friedhof, der Matzleinsdorfer Friedhof,
der Währinger Friedhof und der Schmelzer Friedhof. Darüber hinaus sollten die
Bestattungen selbst möglichst sparsam und funktionell gestaltet werden,
Schachtgräber und mehrfach verwendbare Klappsärge sind nur zwei Beispiele für
diese kaiserlich verordneten Sparmaßnahmen. Einige dieser Reformen mußten
aufgrund zu großen Widerstands in der Bevölkerung wieder zurückgenommen werden,
das Prinzip der aus der Stadt verbannten, kommunalen Friedhöfe blieb jedoch.
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