Montag, 9. Januar 2017

10.1.1919: Aero, továrna letadel Dr. Kabeš

Aero

Aero wurde unter dem Namen Aero, továrna letadel Dr. Kabeš am 10.1.1919 in Praha-Holešovice gegründet. Ab 1929 wurden auch Automobile produziert. Das erste Modell, Aero 10, basierte auf dem Enka von Břetislav Novotný. Bis 1931 wurden 1.245 Fahrzeuge gebaut: die waren ausnahmslos mit Zweitaktmotoren ausgerüstet. Das erste Modell war ein Einzylindermotor mit 50 ccm und 10 PS. Ab 1931 wurden die Typen Aero 18, Aero 750 und Aero 20 hergestellt: Die hatten schon jeweils Zweizylindermotoren mit 662 ccm Hubraum und 18 PS bzw. 1.000 ccm und 24 PS. Das Wichtigste: diese Modelle hatten Hinterradantrieb. Von 1931 bis 1934 wurden 2.692 Fahrzeuge produziert.
Das Unternehmen Aero wurde unter dem Namen Aero, továrna letadel Dr. Kabeš am 10. Januar 1919 in Prag-Holešovice (Tschechoslowakei) gegründet. Die Produktion in der neugebauten Fabrik in Prag-Vysočany begann 1923. Hergestellt wurden Flugzeuge, Motorradbeiwagen und Holzaufbauten für Personen- und Lieferwagen, ab 1929 auch Automobile. Die nach dem Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien gebauten Aero-Flugzeuge stehen in keinerlei Verbindung zu dem hier beschriebenen tschechischen Unternehmen.
AERO Vodochody a.s. ist der größte Hersteller militärischer Schulflugzeuge der Welt. In der Vergangenheit wurden überwiegend Flugzeuge für den militärischen Bedarf entwickelt und gebaut, von leichten Beobachtungsflugzeugen bis zu zweimotorigen Bombern. Der erste Typ war ein Nachbau eines österreichischen Phönix-Doppeldeckers, der der deutschen Hansa-Brandenburg B.I (entwickelt von Ernst Heinckel) nachempfunden war und 1919 – leicht modifiziert – als Aero Ae-01 erschien. Auf seiner Basis wurden später mehrere Typen der 1600-kg-Klasse weiterentwickelt, unter anderem die erfolgreichen, in über 400 Exemplaren gebauten Typen A-11 und A-12.
1920 erschien die erste eigene Konstruktion, das einmotorige Doppeldecker-Jagdflugzeug Aero Ae-02. Zur Serienfertigung kam es zunächst nicht, das Muster diente aber später als Ausgangsmodell für einige Konstruktionen der 1000-kg-Klasse. Bis 1938 entwickelte Aero 38 verschiedene Flugzeugtypen, von denen 25 in die Produktion gingen. Die meisten waren militärisch, doch gab es auch zivile Flugzeuge wie die ab 1929 gebaute Aero A-38. Ab 1925 wurde das englische Verkehrsflugzeug D.H.50 und ab 1935 der französische Bomber MB-200 in Lizenz gebaut. Die Kampfflugzeuge A-11 und A-32 wurden ab 1924 beziehungsweise ab 1927 nach Finnland exportiert.
Nach der Okkupation der ČSR 1939 produzierte das Werk Aero unter deutscher Aufsicht hauptsächlich die Siebel Si 204 sowie eine Zeitlang die Lizenzversion der sowjetischen Tupolew SB-2(B-71), deren Baurechte die tschechoslowakische Regierung 1938 erworben hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg baute das Werk noch bis 1949 die Si-204 unter der Bezeichnung C-3 für die tschechoslowakischen Streitkräfte weiter. Der erste eigene Typ nach der Befreiung war das zweimotorige Reiseflugzeug Aero Ae-45 von 1947, das in über 500 Exemplaren hergestellt wurde. 1954 begann bei Aero der Lizenzbau der sowjetischen MiG-15.
1959 entwickelte Aero für das Militär den Jet-Trainer L-29 Delfin, den der gesamte Warschauer Pakt (außer Polen) einsetzte. Auch „befreundete“ Staaten wurden beliefert. Von der Weiterentwicklung Aero L-39 Albatros wurden ab 1971 über 2.800 Stück gebaut. Sein Nachfolger L-159 ALCA (Advanced Light Combat Aircraft) wird zur Zeit (2004) weltweit angeboten.
Nach dem Ende des Sozialismus verlor das Unternehmen einen Großteil seines Absatzmarkts im ehemaligen Ostblock. Für einige Jahre kam es zur Zusammenarbeit mit Boeing, was jedoch den Absatz der Flugzeuge nur unbedeutend erhöhte. Daher entschied die tschechische Regierung 2004, den Anteil von Boeing an Aero zurückzukaufen. Im Oktober 2006 beschloß die Regierung Topolánek, die bis dahin im Staatsbesitz befindliche Aktiengesellschaft Aero Vodochody a. s. inklusive Flugplatz und der Immobilie an die tschechisch-slowakische Investorengruppe Penta Investments zu verkaufen.
Eine Partnerschaft besteht mit der Sikorsky Aircraft Corporation, für die Aero Teile des Helikopters Sikorsky S-76 produziert. Für Alenia Aeronautica stellt Aero gegenwärtig Mittelflügel des C-27 Spartan her.
Der Sitz des Unternehmens mit eigenem Flugplatz (10/28) befindet sich 15 Kilometer nördlich von Prag zwischen Odolena Voda, Panenský Týnec und Vodochody im Okres Praha-východan der Autobahn ('dalnice')  D8.
1929 begann der Bau von Automobilen. Das erste Modell Aero 10 basierte auf dem Enka von Břetislav Novotný. Bis 1931 wurden 1245 Fahrzeuge gebaut. Sie waren ausnahmslos mit Zweitaktmotoren ausgerüstet: Zuerst ein Einzylindermotor mit 500 cm³ Hubraum und 10 PS.
Ab 1931 wurden die Typen Aero 18, Aero 750 und Aero 20 hergestellt. Sie verfügten jeweils über Zweizylindermotoren mit 662 cm³ Hubraum und 13 kW/18 PS bzw. 1000 cm³ Hubraum und 18 kW/24 PS, sowie über Hinterradantrieb. Von 1931 bis 1934 wurden 2692 Fahrzeuge produziert. Bis 1932 hatten alle nur eine Tür auf der rechten Seite, danach auch eine zweite Tür. Der Aero war sehr einfach gebaut. Die ersten Modelle hatten eine genietete Vorderachse, kein Differential und nur an der Hinterachse eine mechanische Bremsanlage. Dafür waren die Fahrzeuge aber sehr zuverlässig. Berühmt wurde eine Sahara-Durchquerung hin und zurück, wobei die Etappe Cotonou (Benin)–Algier (426 km) an einem Tag bewältigt wurde. Der Aero-Fahrer Turek stellte mehrere Langstreckenrekorde auf, so legte er 1929 bei einer Sternfahrt Prag–Brest–Prag–Hamburg–Prag 4913 Kilometer in 184 Stunden und 35 Minuten ohne Panne zurück. 1930 starteten auf einer 14.960 Kilometer langen Sternfahrt 21 Aero-Fahrzeuge in der Klasse bis 750 cm³, und alle gelangten ins Ziel.
Seit 1934 wurden sportlich gezeichnete Fronttriebler mit der Typbezeichnung Aero 30 (1000 cm³, 22 kW/30 PS) und 1936 ein Vierzylindermotor Aero 50 (2000 cm³, 37 kW/50 PS) hergestellt. Diese Fahrzeuge hatten eine hydraulische Bremsanlage und Schwingachsen. Von dem Typ Aero 30 wurden von 1934 bis 1947 7964 Stück gebaut, vom Typ Aero 50 1205 Fahrzeuge von 1936 bis 1941.
All diese Modelle waren grundsätzlich als Sportwagen konzipiert, mehrheitlich als zweisitzige Roadster mit einem dritten Notsitz hinten. Doch es gab auch vollwertige Viersitzer, Cabrio oder geschlossen. Einzelstücke wurden auch als Nutzfahrzeuge geliefert.
Die Modelle 500, 662 und 1000 hatten den Spitznamen „Klingeling“, nach dem typischen Geräusch des Getriebes, das der aus dem Wageninneren mit Hebelübersetzung von Hand angetriebene Anlasser beim Starten des Motors verursachte.
Während des Krieges wurden zwei Prototypen, Aero P 750 Pony und Aero R 1500 Rekord, für die Nachkriegsproduktion entwickelt. Obschon bereits Bestellungen aus dem Ausland vorlagen, beschloß die im Herbst 1945 verstaatlichte Autoindustrie der damaligen Tschechoslowakei, die Modelle nicht zu bauen und die Produktion ausschließlich auf Flugzeuge zu konzentrieren. Um sich das Geschäft trotzdem nicht vollständig entgehen zu lassen und die ausländischen Abnehmer doch mit Autos der Marke Aero zufriedenzustellen, wurde das bei Jawa in den Kriegsjahren entwickelte Zweizylindermodell (616 cm³, 15 kW) Jawa Minor II in Aero Minor umbenannt, in anderen Werken produziert und unter diesem Namen vertrieben. Für seine Zeit war der Minor ein geräumiges und auch sportlich erfolgreiches Fahrzeug. Die Produktion endete 1951, nachdem die Fertigungsanlagen für Militärbedarf beansprucht wurden.


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