Samstag, 11. Februar 2017

12.-15.2.1934: Februarkämpfe

FEBRUARKÄMPFE
12. – 15. Februar 1934



12.2.1934:    Beginn der Februarkämpfe in Wien

15.2.1934:    Ende der Februarkämpfe in Österreich. Der sozialdemokratische Widerstand bricht zusammen, nachdem Bundeskanzler Dollfuß den Artillerieeinsatz gegen Gemeindebauten (u.a. den Karl-Marx-Hof in Heiligenstadt) angeordnet hatte. Der Schutzbund beklagt 137 Tote und 399 Verletzte. Auf Regierungsseite gibt es 105 Tote und 319 Verwundete.

Da waren beispielsweise die Februarkämpfe von 12. bis 15. Feber 1934. Wieso mir „das mit den Februarkämpfen 1934“ gerade jetzt einfiel, werde ich wohl nie und nimmer begreifen. Als ich das Gymnasium besuchte, hatten wir selbstverständlich auch Geschichtsunterricht. Ich erinnere mich genau daran, daß unser damaliger Klassenvorstand Dr. S. die Februarkämpfe 1934 nur am Rande erwähnt, besser gesagt, totgeschwiegen, hatte. Er machte dabei den Eindruck, er müsse etwas furchtbar Peinliches erklären.
Als mich Papschi am Abend wie üblich fragte, wie es denn in der Schule verlaufen sei, erzählte ich ihm von meinen Eindrücken. „Das glaub’ ich dir gerne“, antwortete Papschi, „die Februarkämpfe von 1934 sind kein Ruhmesblatt in der österreichischen Geschichte. Mit Unterstützung seiner Vaterländischen Front, einem paramilitärischen Verband, errichtete der damalige Bundeskanzler Engelbert Dollfuß ein autoritäres Regierungssystem. Zwischen 12. und 15. Februar 1934 ließ Dollfuß den Aufstand der sozialdemokratischen Arbeiter mit Hilfe der Artillerie niederschlagen. Der Aufstand hatte bürgerkriegsähnliche Dimensionen angenommen. Da ging Dollfuß gegen verschiedene Gemeindebauten, zum Beispiel gegen den Karl-Marx-Hof in Heiligenstadt, vor. Er schaltete damit die Sozialdemokratie in Österreich aus. Daraufhin brach der sozialdemokratische Widerstand zusammen.”
Daß mein Papschi damals, 1934, auch „etwas abbekommen“ hatte, habe ich viel später, als er schon ins Land jenseits von Mitternacht gegangen war, von Onkel Richard erfahren. Die schreckliche Narbe unter seinem linken Arm stammte nicht von einem Dumme-Jungen-Streich…


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