Stepan „Stenka“ RASIN
16.6.1671 Todestag Stepan „Stenka“
RASIN, Donkosaken-Ataman, Geburtsjahr 1630
„Stenka“ ist eine Verniedlichungsform des
Vornamens Stepan. Seine vollständiger Name lautet Stepan Timofejewitsch Rasin.
Er war Anführer eines Aufstandes gegen das russische Zarenreich. Nachdem ein
reguläres Adelsaufgebot mobilisiert worden war und den Aufständischen rasch
Niederlagen beibrachte, zerstreute sich Rasins Anhängerschaft schnell. Am
24.4.1671 wurde er von Kosaken aus seinem Gefolge festgenommen und später von
den eigenen Leuten durch Vierteilen hingerichtet.
Stenka Rasin entstammte einer wohlhabenden Kosakenfamilie.
Er wird 1661 erstmals als russischer Gesandter zu den Kalmücken und den Tataren erwähnt.
Im selben Jahr pilgerte er zum Solowezki-Kloster. In den folgenden Jahren war
er mit seiner Truppe als Plünderer bis ins Osmanische Reich unterwegs.
Rasins älterer Bruder Iwan führte eine selbständige
Kosakeneinheit im russisch-polnischen
Krieg.
1665 verlangte er die Entlassung seiner Einheit. Als diese verweigert wurde,
verließ er mit seinen Kosaken eigenmächtig das Heer. Sie wurden verfolgt und Iwan
Rasin als Deserteur gehenkt.
Stenka Rasin schwor Rache. Er wiegelte die Leibeigenen auf, deren Lage sich durch das
1649 von Zar Alexei
I. erlassene Gesetz verschärft hatte.
Geflohene Leibeigene schlossen sich seiner
Räuberbande an, die sich in der Nähe von Zarizyn, dem heutigen Wolgograd, festsetzte. Zunächst überfielen sie
Kaufleute, die auf der Wolga von Nischni Nowgorod in den Süden zogen.
Dabei wurden die reichen Kaufleute und die Anführer der Strelitzen, die Handelsschiffe des Zaren bewachten,
brutal ermordet, die Knechte jedoch übernahm Rasin ebenso wie die Schiffe. Bald
verfügte er über eine Flotte aus über 30 Booten. Damit waren 1667 bis 1669
Rasin und seine Gefolgschaft als Piraten am Kaspischen Meer am Werk. Er ließ Dagestan und die persische Küste
verwüsten. 1668 richteten seine Männer ein Massaker unter den Einwohnern
von Farahabad an,
nachdem in Rasht 400 seiner Gefolgsleute getötet
worden waren. Im Frühjahr 1669 gelang es Rasin, eine Flotte, die Schah Sulaiman I. gegen die Kosaken ausgesandt
hatte, vernichtend zu schlagen. Im Herbst kehrte er mit großer Beute an den Don
zurück, darunter auch eine Tochter des Schahs.
1670 begann er, die Wolga stromauf zu ziehen. Der kosakischen
Kerntruppe seiner Schar schlossen sich schnell weitere Bauern, Altorthodoxe sowie andere religiöse und
ethnische Minderheiten an. Rasins Heer eroberte mehrere Städte, darunter Astrachan und Samara,
so dass die Aufständischen für kurze Zeit weite Teile Südrusslands
kontrollierten. Auch in die Wirren um den Zarenthron griff der Kosakenführer
ein, indem er einen angeblichen Sohn Zar Alexeis als
rechtmäßigen Erben präsentierte. Nachdem jedoch ein reguläres Adelsaufgebot mobilisiert worden war und den
Aufständischen rasch Niederlagen beibrachte, zerstreute sich Rasins
Anhängerschaft schnell. Am 14. Apriljul./ 24. April 1671greg. nahmen ihn Kosaken aus seinem
Gefolge gefangen, später wurde er durch Vierteilung hingerichtet.
Der Rasinsche Aufstand steht
in der Reihe der zahlreichen Aufstandsbewegungen seiner Zeit, die maßgeblich
durch die verschärfte Behandlung der Leibeigenen unter Zar Alexei und die darauf folgende
Fluchtbewegung angeheizt worden waren. Bemerkenswert wurde er durch seine
großen Anfangserfolge und durch die erstmalige Verbindung mit religiösen
Abspaltungen von der orthodoxen Kirche.
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