Dr. Helmut ZILK
9.6.1927
Geburtstag Dr. Helmut ZILK,
Todestag 24.8.2008
Dr. Helmut
Zilk war ein österreichischer Journalist und Politiker. Von 1983 bis 1984 war
er Unterrichtsminister und von 1984 bis 1994 Bürgermeister von Wien.
Helmut
Zilk wurde als Sohn eines böhmischen Zeitungsangestellten im 10. Bezirk,
Favoriten, geboren. Zum liberalen Vater hatte er ein sehr gutes Verhältnis.
Dieser wandte sich früh gegen den Nationalsozialismus. Er verbot seinem Sohn,
bei den Werbern der Waffen-SS zu unterschreiben. Dies tat Helmut auch als
einziger seiner Klasse nicht. Am Ende des Krieges wurde er Mitglied der
KPÖ-nahen „Freien Österreichischen Jugend“ und war vom 10.4.1945 an Mitglied
der KPÖ, verließ diese allerdings bereits wieder 1946.
In der
Nachkriegszeit arbeitete er als „Schulhelfer“ im 2. Bezirk. 1951 wurde er
promoviert. Im Jahr 1955 legte er die Lehramtsprüfung für Pädagogik ab und
unterrichtete in der Lehrerbildungsanstalt Hegelgasse. 1964 wurde unter Führung
von Hugo Portisch das Rundfunkvolksbegehren durchgeführt. Im Juli 1966 beschloß
die frisch gewählte ÖVP-Alleinregierung unter Josef Klaus die mit 1.1.1967 in
Kraft getretene Rundfunkreform. Der neue Generalintendant des ORF, Gerd Bacher,
machte Zilk zum Fernsehdirektor.
Seit 1978
war Zilk in dritter Ehe mit Dagmar Koller verheiratet, aus der zweiten Ehe
hatte er einen Sohn.
Als die
SPÖ bei der Nationalratswahl 1983 die absolute Mehrheit verlor und eine neue
Bundesregierung aus SPÖ und FPÖ gebildet wurde, folgte er Fred Sinowatz, der
Bundeskanzler wurde, als Bundesminister für Unterricht und Kunst nach.
Nach 10
Jahren zeigte sich Bürgermeister Gratz amtsmüde. 1984 ließ sich Zilk auf
Vorschlag von Gratz zum Bürgermeister der Stadt Wien und damit auch zum
Landeshauptmann des Bundeslandes Wien wählen.
1994
schied Zilk aus dem Amt des Bürgermeisters aus, sein Nachfolger wurde Michael
Häupl.
Am 5.
Dezember 1993 wurde Zilk bei einem Briefbombenattentat des rechtsextremen
Terroristen Franz Fuchs an der linken Hand schwer verletzt, Der paranoide
Fanatiker bekämpfte Zilk als Symbol des multikulturellen, weltoffenen Wiens.
Bei dem Briefbombenattentat verlor er zwei Finger seiner linken Hand. Diese war
seither in der Greiffunktion stark eingeschränkt und immer in einer Hülle
verborgen, die stets passend zur Krawatte aus dem gleichen Seidentuch gefertigt
wurde.
Am
14.2.2006 bekam Zilk im Wiener Wilhelminenspital nach Auftreten von
Herzrhythmusstörungen einen Herzschrittmacher implantiert. Weiters war er
Dialyse-Patient. Dr. Helmut Zilk starb in den frühen Morgenstunden des 24.10.2008
im Wiener Wilhelminenspital im Zuge der Behandlung einer in seinem
Urlaubsdomizil in Portugal entstandenen Infektion am Bein an Herzversagen.
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