Michael Haydn
Johann Michael
Haydn war wie
sein bekannterer Bruder Joseph Sängerknabe zu St. Stephan in Wien. Nachdem er die Chorschule verlassen hatte, wurde er 1757 erst Geiger und 1760 bischöflicher Kapellmeister in Nagyvárad (Großwardein, heute Oradea) beim Bischof Adam Patachich. Sein Hornkonzert erregte 1762 in Wien Aufsehen. Von Erzbischof Sigismund
von Schrattenbach nach Salzburg gerufen, wurde er am 14. August 1763 zum Hofkomponisten (Hofmusicus und Concertmeister)
in Salzburg ernannt. 1768 heiratete er die Hofsängerin Maria Magdalena Lipp,
Tochter des Hoforganisten Franz Ignaz Lipp. Aus der als glücklich bezeichneten
Ehe ging 1770 eine Tochter, Aloisia Josepha, hervor, die allerdings bereits
nach einem Jahr starb.
Haydn wurde als
Nachfolger Wolfgang
Amadeus Mozarts 1782 als Organist an der Dreifaltigkeitskirche tätig und war zuletzt
auch für die Dommusik zuständig. In Salzburg wirkte er insgesamt 43 Jahre lang.
In dieser Zeit schrieb er 360 sakrale und weltliche Kompositionen, vor allem Instrumentalmusik. Er war ein Freund Mozarts, wobei die beiden Musiker
einander sehr schätzten.
Michael Haydn
wurde am 13. August 1806 in der Kommunalgruft im Petersfriedhof
Salzburg beigesetzt.
Anlässlich einer der regelmäßigen Gruftleerungen beschaffte sich Haydns Witwe
den Schädel ihres verstorbenen Mannes und stellte ihn neben ihrem Bett auf.
Nach ihrem Tod wurde die Reliquie in einer Urne, die Teil des Haydn-Grabmals in
der Stiftskirche ist, verwahrt. Heute befindet sich Michael Haydns Schädel im
Safe des Stifts St. Peter.
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