Montag, 5. Juni 2017

2.6.: INTERNATIONALER HURENTAG

INTERNATIONALER HURENTAG
WIRD SEIT 1976 JÄHRLICH AM 2.6. ZELEBRIERT.



Der Internationale Hurentag, in englischsprachigen Ländern International Sex Workers‘ Day genannt, ist ein inoffizieller Gedenktag, der an die Diskriminierung von Prostituierten und deren oftmals ausbeuterische Lebens- und Arbeitsbedingungen erinnert. Ausgangspunkt des Internationalen Hurentags als Gedenktag war der 2. Juni 1975, an dem mehr als 1000 Prostituierte die Kirche Saint-Nizier in Lyon besetzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Der Gedenktag wird seit 1976 jährlich am 2. Juni zelebriert.

Anfang der 1970er setzten französische Strafverfolgungsbehörden Prostituierte in Frankreich zunehmend unter Druck. Die polizeilichen Repressalien zwangen die Frauen vermehrt im Verborgenen zu arbeiten. Dadurch entfiel deren Schutz durch die Öffentlichkeit und führte vermehrt zu Gewalttaten gegen sie. Nach zwei Morden und der fehlenden Bereitschaft der Regierung, die Situation der Prostituierten zu verbessern, besetzten Sexarbeiterinnen in Lyon schließlich eine der örtlichen Kirchen -  Saint-Nizier in der rue du Brest - und traten in Streik. Nach acht Tagen wurde die Kirche durch die Polizei geräumt. Das Ereignis wird als Ausgangspunkt der Hurenbewegung angesehen.

Daß sich die aktuelle Situation der Sexarbeiterinnen gegenüber 1975 nicht gebessert hat, dokumentierte eine Lesung unter dem Titel „Frauen ohne Zimmer“, die am 29.5.2011 in Bochum veranstaltet wurde. Die Lesung war den Sexarbeiterinnen der Nachbarstadt Dortmund gewidmet, in der sie mit ähnlichen Mitteln wie 1975 in Lyon aus der Öffentlichkeit vertrieben werden sollten.


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