INTERNATIONALER
HURENTAG
WIRD
SEIT 1976 JÄHRLICH AM 2.6. ZELEBRIERT.
Der
Internationale Hurentag, in englischsprachigen Ländern International Sex
Workers‘ Day genannt, ist ein inoffizieller Gedenktag, der an die
Diskriminierung von Prostituierten und deren oftmals ausbeuterische Lebens- und
Arbeitsbedingungen erinnert. Ausgangspunkt des Internationalen Hurentags als
Gedenktag war der 2. Juni 1975, an dem mehr als 1000 Prostituierte die Kirche
Saint-Nizier in Lyon besetzten, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Der
Gedenktag wird seit 1976 jährlich am 2. Juni zelebriert.
Anfang
der 1970er setzten französische Strafverfolgungsbehörden Prostituierte in
Frankreich zunehmend unter Druck. Die polizeilichen Repressalien zwangen die
Frauen vermehrt im Verborgenen zu arbeiten. Dadurch entfiel deren Schutz durch
die Öffentlichkeit und führte vermehrt zu Gewalttaten gegen sie. Nach zwei
Morden und der fehlenden Bereitschaft der Regierung, die Situation der
Prostituierten zu verbessern, besetzten Sexarbeiterinnen in Lyon schließlich
eine der örtlichen Kirchen -
Saint-Nizier in der rue du Brest - und traten in Streik. Nach acht Tagen
wurde die Kirche durch die Polizei geräumt. Das Ereignis wird als Ausgangspunkt
der Hurenbewegung angesehen.
Daß
sich die aktuelle Situation der Sexarbeiterinnen gegenüber 1975 nicht gebessert
hat, dokumentierte eine Lesung unter dem Titel „Frauen ohne Zimmer“, die am
29.5.2011 in Bochum veranstaltet wurde. Die Lesung war den Sexarbeiterinnen der
Nachbarstadt Dortmund gewidmet, in der sie mit ähnlichen Mitteln wie 1975 in
Lyon aus der Öffentlichkeit vertrieben werden sollten.
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