Brenda LEE
Brenda Lee, geboren als als Brenda Mae Tarpley in Atlanta, Georgia, ist eine US-amerikanische Country- und Rock ’n’ Roll-Sängerin.
Bereits im
Alter von sechs Jahren stand Brenda erstmals auf einer Bühne und sang Hank-Williams-Lieder. Von ihrer Mutter begleitet, erschien sie auf
Talentwettbewerben und in Radio-Shows. Mit sieben Jahren nahm sie den
Künstlernamen Brenda Lee an.
Nach dem frühen Tod ihres Vaters konnte sie mit ihren Einkünften die Familie
unterstützen und ihren Geschwistern ein Studium ermöglichen. Schon Anfang der
1950er-Jahre trat sie im kanadischen Main
Street Jamboree an der Seite Jimmy Martins auf und wurde 1955 von Red Foley für seine Fernsehshow Ozark Jubilee engagiert.
Obwohl sich
Brenda selbst als Country-Sängerin ansah, nahm sie die Öffentlichkeit hauptsächlich als Rock ’n’ Roll- und Pop-Sängerin wahr. Der Country-Szene,
insbesondere den Radiostationen, war das blutjunge, kettenrauchende Mädchen mit
der rauen Stimme suspekt. In der ersten Hälfte der 1960er Jahre gehörte sie zu
den umsatzstärksten Stars der Popmusik. Im Februar 1963 besuchte sie
Deutschland, um mit Bert Kaempfert deutsche Plattenaufnahmen („In meinen Träumen“) im Hamburger Polydor-Studio zu machen. Bei dieser
Gelegenheit trat sie auch im Star-Club auf. Aber dann zählte sie zu denjenigen, die von den Beatles und anderen britischen Gruppen verdrängt wurden. Ohne ihren Stil allzu
sehr verändern, tauchte sie 1969 mit Johnny
One Time in den Country-Charts auf. Sie tat sich erneut mit Owen Bradley
zusammen und hatte bis Ende der achtziger Jahre zahlreiche Top-10-Hits. 1990
wechselte sie nach dreißig Jahren zu Warner Brothers, nachdem sie mit Decca/MCA wegen ausstehender Tantiemen einen Prozess geführt hatte, der mit einem Vergleich endete. An die
Erfolge der Vergangenheit konnte sie nicht mehr anknüpfen, war aber weiterhin
ein gern gesehener Gast bei Fernsehshows und Nostalgiekonzerten. 1997 wurde sie
als jüngstes Mitglied aller Zeiten in die Country
Music Hall of Fame aufgenommen. 2002 wurde sie in die Rock
and Roll Hall of Fame gewählt.
Brenda Lee
„war der ewige Teenager der amerikanischen Popmusik, ein quecksilbriges Nymphchen
von nur einem Meter fünfzig mit einer ganz und gar erstaunlichen Stimme. Sie
klang wie eine frustrierte grüne Witwe um die 30, die zu viele Edith-Piaf-Platten gehört hat.“
„[…] das
einzige, was an ihr wirklich nicht zu fassen war, das blieb ihre Stimme:
freakish, sie klang sexy und so, als sei sie wenigstens dreißig, wissend, so
richtig voller Weltschmerz. Als sie siebzehn war, hatte sie einen Balladenstil
ziemlich auf der Linie von Edith Piaf, genauso abgeschmackt und bravourös. Sie
konnte phantastisch sein. Sie beschwor eine Drei-Uhr-Morgens-Atmosphäre,
Aschenbecher voller Kippen und Lippenstiftspuren an den Kaffeetassen, kleine
stickige Zimmer, Verzweiflung. Dann sah man sie, und sie wirkte wie eine
Schildkröt-Puppe, glänzend und gelackt, mit Augen, die wirklich auf- und
zuklappen. Dieser Frau-/Kind-Widerspruch war ihr Geheimnis […] Ihre Stimme hat
sich nicht verändert, die ist immer noch wie schlechter Whisky. Manchmal bringt
sie neue Songs heraus, und es sind keine guten Songs, […] ,aber ihre Stimme
kommt noch immer schneidend wie ein Laserstrahl […]“
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